Schubladen

In der Renaissance, einer Epoche, der die Wiederbelebung der kulturellen Leistungen der griechischen und römischen Antike zugeschrieben wird, soll – ganz ohne antikes Vorbild – die Schublade erfunden worden sein. Bis dahin waren Truhen die gängigen Aufbewahrungsmöbel. Der Unterschied ist offensichtlich. In Truhen Verwahrtes ist vertikal geschichtet. Schubladen sind horizontal konstruiert und damit viel müheloser zugänglich. Mit gleichzeitig abnehmenden Rauminhalten entstand eine neue Möglichkeit, das Untergebrachte gleichzeitig zu sortieren. Insofern sind Schubladen eine schlüssige Folge wachsenden individuellen und kleinteiligen Besitzes. Sie halten ihn übersichtlich und sind ein Indiz für eine Vielfalt der Dinge, die zunehmend das Leben füllt. Weiterlesen

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ANDERS REISEN 2

Auf Ort und Stelle bestehen, ist für Lebewesen in einer sich wandelnden Umgebung unvorteilhaft. Zuträglicher ist Beweglichkeit. Standhaftigkeit und Sesshaftigkeit sind menschliche Erfindungen und ohne Kultivierung und Domestizierung nicht zu haben. So wurde mit der Zeit aus dem Durchziehen der Natur Landnahme, der wertvollen Ressourcen wegen abgegrenzt und verteidigt. Wenn ein Gebiet schon in anderer Obhut war, wurde es gemieden, besser aber, weil erst das die eigenen Ansprüche erfüllt, erobert.

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„Cradle to Cradle“

Scheinbar gelingt es uns nicht, in Einklang mit unserer Umwelt zu leben. Unsere Bereitschaft zu vernünftigem Handeln wächst (wenn überhaupt) viel langsamer als die Einsicht, alles tun zu müssen, damit die Gattung Mensch Zukunft behält. Weil wir nicht wahrhaben wollen, was wir wahrnehmen? Weiterlesen