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KREDITE
Kredite suggerieren einen Zuwachs, der seinen Preis hat. Um ihn zu generieren, werden Ressourcen verbraucht. Sind es natürliche Ressourcen, wird das planetare Gleichgewicht gestört. Halten wir das für unvermeidlich, wird es lebensgefährlich.

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RETOUR
Der Abschied von alldem, was ich gern habe oder hätte, hat begonnen. Herunter bin ich von dem hohen Ross, auf dem ich so stolz saß. Jetzt taumle ich retour in die Natur.

“Rote Segelflotte”

Von einer „Neuseddiner Malfrau“ – so nennt sich eine Gruppe sogenannter Hobbymalerinnen – habe ich kürzlich das Pastellbild „Rote Segelflotte“ erworben. Es war Liebe auf den ersten Blick, doch erst seit es im kurzen Flur meines Leipziger Oberstübchens Platz gefunden hat und ich ihm täglich begegne, hat sich auch Bedenkliches den Weg hinein gebahnt.

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Großvaters 122. Geburtstag

Heute vor 122 Jahren wurde Großvater, mein „Opa“, geboren. Mit Dreizehn lauschte ich im gemeinsamen Schlafzimmer seinem Atem. Wenn er manchmal stockte, hatte ich Angst, er könnte sterben. Er hatte erzählt, dass ihm nach einer Lungenentzündung in jungen Jahren und einem Magengeschwür ein Arzt gesagt habe, er könne sich freuen, wenn er seinen 50. Geburtstag erlebe. Inzwischen war er Sechzig. Ich rettete mich mit dem Gedanken, dass die Großmutter dann noch da war. Ohne sie wollte ich auf keinen Fall weiterleben, ohne ihn noch eher. Weiterlesen

leben und Leben lassen

Wer hat sich nicht schon unsterblich gefühlt? Wird uns auch immer wieder klar (gemacht), dass das Leben nicht anders als endlich sein kann, bleibt diese Einsicht letztlich doch unfassbar. Haben wir die Natur nicht hier und da schon überlistet, Grenzen verschoben und überschritten? Warum nicht auch die Sterblichkeit? Warum soll es uns nicht gelingen, das Leben in die Länge zu ziehen? Weiter und weiter? Weiterlesen