“The Cleaner” in Toruń

Fast leer ist die Eingangshalle im „Znaki Czasu“, dem Toruńer „Zentrum für Zeitgenössische Kunst“, als es an diesem Julidienstag für die Ausstellung „The Cleaner“ öffnet, für über 100 Kunstwerke von Marina Abramović aus über fünf Jahrzehnten. Hier begegne ich ihnen das erste Mal unmittelbar. Toruń ist die vorletzte Station einer Retrospektive, die zuvor in Schweden (Stockholm), Norwegen (Humlebæk), Dänemark (Høvikodden), Deutschland (Bonn) und Italien (Florenz) zu sehen war.

Weiterlesen

Greta Thunberg 2

Aus der Anonymität der Social Media heraus wird Greta Thunberg als anmaßend oder instrumentalisiert angesehen und angegriffen. Die Echtheit ihrer Reden wird bestritten. Ist eine Sechzehnjährige überhaupt zu solchen Texten in der Lage? Hat sie Geld dafür bekommen, ihn vorzutragen? Soll sie es bekommen, wenn sie weitermacht? Wer steht, wer verbirgt sich hinter ihr? Wer schiebt sie vor? Weiterlesen

Greta Thunberg 1

Die Rede der jungen Schwedin Greta Thunberg auf dem Weltwirtschaftsforum vom 22. bis 25. Januar in Davos ist – gleich aus welcher Perspektive – die mir wichtigste in den letzten Jahren. Mutig und klug sprach die Sechzehnjährige gegen die Wahrscheinlichkeit, dass die heutige die letzte Zeit für uns ist. Sie sprach gegen SelbstSucht, SchönFärberei und vorsätzliche Täuschung. Sie sprach für die Sprachlosen und Schamhaften, für die Angetriebenen und Verjagten, für die Schweigende Mehrheit in Furcht einflößendem Geschrei: Weiterlesen

Sinn und Sinne

Der Sinn taucht aus den Sinnen auf. Für den schweizer Autor Catalin Dorian Florescu sind sie die „Instrumente des Menschen, mit denen er sich in seiner Gegenwart verankert, mit denen er in Beziehung tritt“. Als da wären „sein Herz, sein Mut, seine Neugierde, sein wacher Blick, der überall schaut, die Ohren, die horchen, nach innen und außen“. Es sind „die Dimensionen, die es braucht, damit ein Mensch ein wirklich reiches Leben lebt, ein Leben mit Sinn“. Es sind „die einzigen, die wir haben“. Denn „keine Besitztümer retten uns davor, ein unsinniges oder sinnloses Leben zu leben, wenn wir uns nicht dauernd als wache, empfindsame Wesen konstituieren“.

Zukunftsretter

1

In seinem Projekt „Instituto Terra“ rekonstruiert Sabastião Salgado auf einer Fläche von 600 Hektar Atlantischen Regenwald. Salgado, der Wirtschaftswissenschaft studierte, bevor er als Fotograf mit Bildbänden wie „Workers“, „Exodus“ oder „Migranten“ weltweit bekannt wurde, tut das seit 1999 gemeinsam mit seiner Frau Lélia, ihrem Sohn Juliano und weiteren HilfReichen auf der Bulcão Farm bei Aimorés. Die 450 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro gelegene Familienfarm war wie viele in der Region am Ende des Jahrhunderts durch rücksichtslose Viehhaltung verwüstet. Der Boden war ausgedörrt, das Wasser verschwunden und mit ihm ein üppiger Bewuchs samt allem, was in ihm hauste. Weiterlesen