„Hört endlich zu!“ …

… heißt eine kürzFrank Richter am 9. Juni 2018 in Gödelitz lich im Verlag Ullstein erschienene Streitschrift. Autor ist der 1960 in Meißen geborene Theologe Frank Richter. Am 8. Oktober 1989 war er Gründer der „Gruppe der 20“ in Dresden, von 2009 bis 2017 Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und kandidiert im Moment für den Posten des Oberbürgermeisters in seiner Heimatstadt. Ich bin unter den Zuhörern, als er seinen Text im Sächsischen auf Gut Gödelitz einer sympathisierenden Hörerschaft vorträgt. Weiterlesen

Terror

Ursprünglich galt Terror als legitime Staatsaktion. „Terror ist nichts anderes als rasche, strenge und unbeugsame Gerechtigkeit. Er ist eine Offenbarung der Tugend“, erklärte der Revolutionär und jakobinische Politiker Maximilien de Robespierre im Jahre 1794 vor dem französischen Nationalkonvent. Weiterlesen

wir Menschen

Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Gertie Tesch: Wir haben noch gar nichts gesagt.

Für Ihre Bereitschaft dazu.

Immer wieder gern.

So schwierig ist Sprache, so leicht so missverständlich.

Danke für den Hinweis.

In der weißrussischen Hauptstadt Minsk haben die Staats- und Regierungschefs der Ukraine, Russlands, Deutschlands und Frankreichs ein Abkommen zum Ukraine-Konflikt ausgehandelt. Ab Vorvorgestern sollte eine von der OSZE überwachte Waffenruhe beginnen. Gestern sollte der Abzug schwerer Waffen aus dem Kriegsgebiet beginnen, aber eine Waffenruhe gab es seither von keiner Seite. Weiterlesen

Leipziger Gespräche 3

Peter Madei: Was wird aus PEGIDA, LEGIDA et cetera?

Gertie Tesch: Allem Anschein nach nichts Neues.

Und aus den wöchentlichen Aufmärschen?

Eskalieren werden sie diesmal noch nicht. Die Politik wird sie aussitzen.

Dem falschen Wohlstand zuliebe.

Auf Dauer funktioniert das nicht. Houellebecq gibt dem abendländischen Frankreich noch sieben Jahre bis zum flächendeckenden Durchbruch eines gemäßigten Islam.

Sie haben die „Unterwerfung“ gelesen.

Ich könnte sie geschrieben haben. Wussten Sie, dass es im Jahr 1914 schon einmal ein Buch mit einer ganz ähnlichen Geschichte gab? Die Satire des Engländers Gilbert Keith Chesterton heißt „The Flying Inn“.

„Das fliegende Wirtshaus“.

Sie schildert die Verhandlungen der beiden führenden europäischen Nationen England und Deutschland nach einem Krieg zwischen Abend- und Morgenland. Den europäischen Unterhändler Lord Ivywood lässt Chesterton sagen: „Wenn es also stimmt, dass wir, der Westen, dem Islam das eine oder andere Licht gegeben haben, indem wir ihn den Frieden und die zivile Ordnung schätzen haben lassen, können wir dann nicht vielleicht auch sagen, dass der Islam seinerseits uns in tausend Dingen den Frieden geben wird und uns ermutigen wird, jenen Fluch zu unterdrücken, der so sehr dazu beigetragen hat, die Tugenden der westlichen Christenheit zu schädigen und zu verwirren?“

Man könnte meinen, Houellebecq habe PEGIDA erfunden.

Jedenfalls zu Papier gebracht, was Rassisten und Nationalisten im Geist verbindet.

Anfang Dezember reagierte der SPIEGEL auf PEGIDA mit dem beruhigenden Hinweis, dass derzeit nur 0,1 Prozent Muslime in Sachsen leben. Ich weiß nicht, woher die schlauen Leute immer wieder ihre Dummheit nehmen?

Das ist genetischer Opportunismus.

Sie sind die Expertin.

Leipziger Gespräche 2

Peter Madei: Da sind Sie ja!

Gertie Tesch: On the road again.

Ein Country-Song?

Von Willie Nelson für einen Film: „Honeysuckle Rose“.

Heißt?

„Geißblattrose“, hierzulande ‚Jelängerjelieber‘ genannt.

Wollen Sie mir Hoffnung machen?

Wäre das so schlimm?

Oder den LEGIDA Leuten? Die heute 100 000 werden wollen.

Hier sind vielleicht 5000 und annähernd so viele Polizisten und doppelt so viele Entgegner.

Weiterlesen