Gut und böse, richtig und falsch verlocken dazu, die Welt einfach und klar zu sehen. Leider nur scheinbar entspricht das der Wirklichkeit, denn diese Antonyme beruhen auf Zielen, Interessen und Weltbildern, die wir haben. Meine These ist, dass das Universum weder Ziele noch Interessen hat und schon gar kein Bild von sich. All das kommt erst in einem gewissen Ausmaß von Struktur und Komplexität ins Weltgeschehen. Weiterlesen
Archiv der Kategorie: BEDACHT
einfache Sprache
Häufig wird einfache Sprache mit leichter Sprache verwechselt, häufig auch von denen, die es wissen sollten. Leichte Sprache will schwer Verständliches ohne Hintergründe zugänglich machen. Vielmehr geht es darum, das miteinander leben zu erleichtern und Unverständnisse und Missverständnisse so gut wie möglich zu vermeiden. Mit Sätzen zum Beispiel, die den Konjunktiv vermeiden oder Synonyme oder Sonderzeichen oder genaue Zahlenangaben. Weiterlesen
Weltbilder
„Unser Gehirn sitzt in seiner dunklen Knochenhöhle, hat erst mal keine Ahnung von der Welt da draußen, muss sich seine Vorstellung von dieser Welt aus unzuverlässigen Sinnesdaten erschließen und dabei auch noch mit Unsicherheiten jonglieren“, schreibt der Neurologe Philipp Sterzer, Jahrgang 1970, in seinem Buch „Die Illusion der Vernunft“. Aus den Sinnesdaten und Unsicherheiten macht das Gehirn mit Hilfe von Veranlagungen und Erfahrungen ein Bild von der Welt. Mein Bild von der Welt. Weiterlesen
sozialer Befund
Nachgiebigkeit und jemandem etwas zuliebe tun, gilt häufig schon als persönliche Schwäche. Bei Geschenken wird vom Schenkenden oft eine zeitnahe Gegenleistung erwartet und dem Beschenkten gern als verpflichtend suggeriert. Wie kann die Gesellschaft da in einer guten Verfassung sein, und wer und warum soll beabsichtigen, diese Soft Skills zu verändern? Weiterlesen
Umsicht
Oberflächlichkeit ist eine meiner Baustellen, und ich will mich bemühen, nicht mehr so schnell mit einfachen Denkschleifen zufrieden zu sein. Kurzschlüssige Kausalketten sind kein Weg, die komplexen Strukturen und Muster zu verstehen, die die Welt bilden und verändern.
Ein Mittel für mehr Umsicht ist der Wechsel der eigenen Perspektive. Erst wenn ich meinen Standpunkt vorübergehend verlassen und Vorgänge aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann, kann ich Zusammenhänge verstehen. Ein weiteres Mittel ist der Blick rundum, der panoramatische Blick. Er ist Vergewisserung und sollte zugleich Verantwortung generieren. So weitet und fokussiert sich mein Denken und macht ein Entscheiden und Handeln möglich, das über mich und den Augenblick hinausreicht. Dann muss ich nicht mehr so oft in Sackgassen rennen oder mich planlos verlaufen.
Ärger und Begeisterung begleiten mein Bemühen. Erst mit ihnen verspüre ich die Lust am Leben.