„Foot of Pride“ oder Wie sich Wirklichkeit einschleicht

Seit ich feststelle, dass ich nicht bleiben muss, wie und wo ich bin, gibt es kein Zurück. Was aber soll ich tun, seit ich weiß, dass ich nicht noch einmal von vorn anfangen kann? Dass das eine Illusion ist. Soll ich deswegen Bisheriges über Bord werfen? Soll ich Demut üben? Ziele vermeiden? Wege umgehen? Schluss machen? Womit? Weiterlesen

Hervorgehoben

Ist es klug, die eigene Unabhängigkeit als persönliche Freiheit zu feiern? Meist fußt sie doch nur auf einem Anschein und ist in Wirklichkeit ein oberflächliches Wunschdenken. Es ist nicht nur närrisch, ohne Geben und Nehmen leben zu wollen, sondern unmöglich. Um mich mit dieser Einsicht so entwickeln zu können, dass ich fähig für den Austausch mit der Welt werde, braucht es andere Begriffe als diese zwei missverständlichen.

Zeitenbleibe

„Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt.“ Das hat der österreichische Dichters und Essayist Erich Fried (1921-1988) geschrieben. Veränderungen sind Resultate von Wechselwirkungen, ohne die es Raum und Zeit, ohne die es das Universum, ohne die es uns gar nicht gäbe. Weiterlesen

Hervorgehoben

WOHIN MIT DEM KULTURGUT?

In einer filmischen Dokumentation über den tunesischen Musikstil Stambali, auch Stambeli, der als Teil einer religiösen Zeremonie in Zeiten entstand, als es schwarzafrikanische Sklav:innen in Tunesien gab, sagt heute der Musiker und Ethnomusikologe Mohamed Kachnaoui:

„Meiner Meinung nach darf man nicht mit der Vorstellung verhaftet sein, dass der Stambeli als Kulturgut bewahrt werden muss. Um ihn lebendig zu halten, darf man ihn nicht in einen Käfig sperren, sonst riskiert man den Stillstand. Man muss diese Musik spielen, den Stambeli praktizieren. So einfach ist das.“

Museen als Kulturgutretter: So einfach ist das nicht.

Schullandheim Grüneberg

In der Kindheit und Jugend gibt es Erlebnisse, von denen wir erst im Rückblick merken, dass sie unser weiteres Leben beeinflusst haben. Sie bilden die Knoten in jenem virtuellen Netz, das unser Gehirn in seiner dunklen Knochenhöhle knüpft, um uns zu fangen, zu halten, z verstricken. Für mich gehören die Aufenthalte im Schullandheim Grüneberg zu diesen Erlebnissen. Weiterlesen