leben und Leben lassen

Wer hat sich nicht schon unsterblich gefühlt? Wird uns auch immer wieder klar (gemacht), dass das Leben nicht anders als endlich sein kann, bleibt diese Einsicht letztlich doch unfassbar. Haben wir die Natur nicht hier und da schon überlistet, Grenzen verschoben und überschritten? Warum nicht auch die Sterblichkeit? Warum soll es uns nicht gelingen, das Leben in die Länge zu ziehen? Weiter und weiter?

Zum Beispiel durch Friedenszeiten. Oder biologisch-technische Finessen, die unsere Gesundheit verbessern und unser Hirnpotential besser ausnutzen. Oder mit Genmanipulationen. Oder mit einer optimierten Ernährung, mit körperlicher Fitness, sozialer Eingebundenheit, Sicherheit, Zuwendung?

Oder, für den Anfang, mit Beschäftigungen, die den Eindruck erwecken, unser Leben sei lang und wenigstens etwas länger, als das von anderen. Von Politikerinnen zum Beispiel oder von Leistungssportlern. Beide Berufsgruppen können, anders als andere, ihre Jobs in der Regel nur wenige Jahre ausüben.

Während wir in unserer Normalität leben, tauchen Spitzensportler oder politische Anführerinnen auf und verschwinden von den zahlreichen Bildflächen, die wir uns inzwischen geschaffen haben und das Leben anreichern sollen. Auf diesen wird – für uns! – gespielt, gefightet, regiert und wir feiern sie dankbar ab für ihr ständiges Auftauchen und Verschwinden, während wir bleiben und leben und leben  …

… und bis zum Ableben verdrängen, dass die lebendige Natur nur weiter existieren kann, wenn ihr unsere Bestandteile so schnell wie möglich wieder als Ressourcen zugeführt werden. (Weswegen Feuer- und Sargbestattungen keine optimalen Lösungen sind.)

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