Wenn von Staats- und Herrschaftsformen oder von Gesellschaftsordnungen wie Monarchie, Diktatur, Demokratie oder Kapitalismus die Rede ist, sollten wir daran denken, dass diese Systeme nicht irgendwann irgendwo ‚eingeführt‘ wurden oder ‚begonnen‘ haben. Es sind immer ganz reale Lebensumstände, oft begleitet von Erkenntnissen und Erfindungen, die Lebensweisen hervorbringen, die erst im Nachhinein, im Erkennen von historischen Zusammenhängen, einen Namen bekommen.
Deswegen werden sich beginnende Veränderungen der Gesellschaft nie so vollziehen, dass eine Idee, wie das Leben sein könnte, in die Wirklichkeit übertragen wird. Vielmehr werden Ereignisse und Verhaltensweisen Handlungen und Vorgänge hervorrufen, die, wenn sich stabile Muster und Strukturen daraus ergeben, analysiert und klassifiziert werden.
Das BGE halte ich für eine folgerichtige Konsequenz aus den derzeit eskalierenden Konfliktlagen und Krisen, die sich mit den vorhandenen Strukturen nicht mehr zufriedenstellend auflösen lassen und sogar den Fortbestand der Menschheit gefährden. Ich bin ganz sicher, dass das BGE in dem rasanten Zuwachs an Wissen und (technischen) Möglichkeiten bei begrenzten Ressourcen und einer sich verändernden Umwelt deutlich bessere Aussichten liefert, als die aktuell dominanten Produktions- und Verteilungssysteme, die vor allem eine wachsende Ungleichheit und Entsozialisierung fördern.
Gar nicht sicher bin ich, ob die Menschen überhaupt in die Lage kommen werden, die Balance mit ihrer Umwelt zu halten. Alles spricht im Moment für unsere zeitnahe Befristung auf dem Planeten. Eine schlechte Aussicht für ihn als Lebensraum ist das durchaus nicht.