„Louise en hiver“

In den Auftakt eines entsetzlichen Jahrzehnts hineingeboren, im Jahr 1939 im französischen Besançon, egalisierte Jean-François „Jef“ Laguionie diese Bürde, indem er Theatermann, Animator, Filmregisseur und schließlich Produzent wurde. Inzwischen ist er 81 Jahre alt, 46, als er 1985 seinen ersten abendfüllenden Animationsfilm schuf und, gewiss nicht ungeachtet Andy Warhols „Factory“, das Animationsstudio „La Fabrique“ gründete. Weiterlesen

„Mademoiselle Chambon“

Was ist, wenn eine Möglichkeit erscheint, die die Wirklichkeit längst ausgeschlossen hat oder, noch verstörender, bisher gar nicht aufgetaucht ist? Dann kann sie einen leicht aus dem Gleichgewicht bringen oder bestürzen oder das Herz verwunden. Drei Herzen sind es in dem französischen Liebesfilm „Mademoiselle Chambon“ von Stéphane Brizé aus dem Jahr 2009, so behutsam, Geste für Geste, Moment für Moment erzählt, dass die Welt nicht gleich aus den Fugen gerät, mich kein Getöse verstört, aber manchmal tun die leisesten Katastrophen am heftigsten weh. Weiterlesen

“The Cleaner” in Toruń

Fast leer ist die Eingangshalle im „Znaki Czasu“, dem Toruńer „Zentrum für Zeitgenössische Kunst“, als es an diesem Julidienstag für die Ausstellung „The Cleaner“ öffnet, für über 100 Kunstwerke von Marina Abramović aus über fünf Jahrzehnten. Hier begegne ich ihnen das erste Mal unmittelbar. Toruń ist die vorletzte Station einer Retrospektive, die zuvor in Schweden (Stockholm), Norwegen (Humlebæk), Dänemark (Høvikodden), Deutschland (Bonn) und Italien (Florenz) zu sehen war.

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